Geschichte des Turnverein

Die Anfänge
04. Juni 1899
    Gründungsversammlung in der Wirtschaft Brauerei.
09. Juni 1899
    Erste Vereinsversammlung, der erste Vorstand wurde gewählt.
Präsident: K. Rastorfer, Aktuar: F. Uetz, Kassier: G. Tschanz, Oberturner A. Fassbind
23. Juni 1899
    Erste statutengebende Versammlung, die Statuten wurden von 31 Mitgliedern unterzeichnet.
06. Aug. 1899
    Der junge Verein führt als erste Aktivität ein Schau- und Preisturnen durch.
 

    
Die ersten Jahre 
08. Dez. 1900
    Harte Sitten! Auszug aus dem Protokoll....
... dem Oberturner wird das Recht erteilt, jeden Widerspruch und jedes unanständige Betragen zu büssen...
... jedes Mitglied verpflichtet sich bei dreimaligem Fehlen 10 Franken Busse zu bezahlen.
... nur durch eine strenge Disziplin ist es möglich, den Verein zum Blühen und Gedeihen zu bringen.
Oktober 1901
    Es wurden die erste Turnervorstellung durchgeführt, diese wurde ein grosser Erfolg. Bei Ausgaben von 6 Franken 80 Rappen und Einnahmen von 27 Franken 30 Rappen wurde ein Reingewinn von 20 Franken 50 Rappen erwirtschaftet.
08. Jan 1912
    An der Hauptversammlung wurde folgendes Jahresprogramm genehmigt:
- Hirsmontag
- Organisation und Besuch des Bezirksturnfestes in Niederbipp
- Teilnahme am Turnfahrtwettkampf
- Besuch des Eidg. Turnfestes in Basel
- Turnervorstellung im Dezember
09. Aug. 1912
    Beispiel aus der Öffentlichkeitsarbeit:
An der Monatsversammlung wurde beschlossen, im Gasthof Löwen und in der Wirtschaft Brauerei ein Photo des Turnvereins mit den Kränzen, welche am Eidg. Turnfest in Basel erturnt wurden auszustellen.
28. Aug. 1912
    Das Programm der Turnervorstellung umfasste folgende 10 Nummern:
I.     Orchester
II.     Stabübungen
III.     Pferd, Sektion und Einzelturnen
IV.     Ringen, Schwingen
V.     Barren, Sektion
VI.     Spanischer Stierfechter
VII.     Barren, Einzelturnen
VIII.     Leiter, Pyramiden
IX.     Reck – Turnen
X.     Schlussbild
12. Nov. 1912
    Das vom Turnverein mitorganisierte Bezirksturnfest war ein Erfolg, trotzdem schaute ein Verlust von 860 Franken heraus. An der Monatsversammlung wurde beschlossen, die Einwohnergemeinde zur Übernahme von 800 Franken zu bewegen, ansonsten der Verein in seiner Existenz gefährdet sei.
21. Jan. 1913
    An der Hauptversammlung zählt der Verein 26 Aktiv- und 67 Passivmitglieder.
02. März 1913
    * Namensänderung ? *
An der Monatsversammlung wurde darüber diskutiert den Namen des Turnvereins Niederbipp in „Arbeiterturnverein Niederbipp“ zu ändern. Der Antragsteller betonte ausdrücklich, dass nicht politische Gründe dafür sprechen, sondern die Tatsache, dass unsere Einzelturner vom Besuch des „Grütli Turnfestes“ in Olten ausgeschlossen wären. Der Verein beschloss mit 19:8 Stimmen das der alte Name bleibt, erlaubte aber den Einzelturnern sich für den Besuch des Turnfestes einem anderen Verein anzuschliessen.
02. März 1913
    Erstmalige Teilnahme am Waldfest mit drei Auftritten.
28. Okt. 1913
    * Gebühren und Kosten *
Für zwei Saalbenützungen mussten dem Löwen-Wirt 40 Franken bezahlt werden.
30. Nov. 1913
    Erstmals verschönern 12 Mädchen die Auftritte des Turnvereins an der Turnervorstellung.
24. Jan. 1914
    * Geselliges *
An der Hauptversammlung beschliesst der Verein mit 15:4 Stimmen die Gründung einer Gesangssektion, welche einmal im Monat zwei Stunden probe, unter der Leitung von Lehrer Haudenschild.
28. Jan. 1916
    * Begehrte Posten * (Etwas wovon man heute nur träumen kann!)
An der Hauptversammlung kam es zu Kampfwahlen für das Präsidentenamt, auch der Vize und der Kassier waren umstritten. Offenbar gab es eine recht grosse Opposition und der Kurs des Vereins war nicht bei allen der Gleiche. Im weiteren wurde beschlossen, dass erstmals ein Gartenfest durchgeführt werden soll und dass der Vorunterricht durch den Turnverein eingeführt werden soll. Wichtig! Es wurde wieder zweimal geturnt in der Woche.
18. Juli 1916
    * Offizielles *
Der Regierungsstatthalter teilt in einem Brief mit, dass keine Lustspiele durchgeführt werden dürfen, sondern nur Tanz in geschlossener Gesellschaft. Der Vorstand erhält den Auftrag, abzuklären, ob Turnervorstellung und Gartenfest als Lustspiele gelten. Es wird beschlossen eine Delegation zum Statthalter zu schicken um dies vor Ort zu bereden.
29. Juni 1916
    * Kopfprämie *
An der Monatsversammlung wird beschlossen, die Mitgliederwerbung zu intensivieren. Jedes Mitglied erhält eine Kopfprämie von 50 Rappen für ein neues Aktiv- oder Passivmitglied.
24. Nov. 1916
    * Automobil *
Ein Turner stellt den Antrag: ... der Verein möge ihm doch ein Automobil schenken, damit er besser in die Turnstunden könne, wegen des schlechten Weges.
März 1917
    * Vorunterricht *
Der Turnverein führt den Vorunterricht ein. Mit den Jünglingen soll mündlich verkehrt werden und die Anmeldungen sind an Oberleutnant Felber zu richten.
30. Juni 1917
    * Bussen
Zur Stützung der Turnmotivation sollen Bussen eingeführt werden. Der Oberturner erhält die Erlaubnis 50 Rappen Busse einzuziehen beim Fernbleiben vom Training.

* Dünn machen *
Eine Spezialkasse soll aufgelöst werden und das Restvermögen in die Vereinskasse umgebucht werden. Aus dem Verein kommt der Antrag, das Restvermögen sei sofort „dünn zu machen“ (Prost !)
15. Juni 1917
    * Wetter *
Die Delegiertenversammlung in Attiswil kann wegen „hartem Regenwetter“ nicht besucht werden.
23. Jan. 1918
    * Oberturnerentschädigung *
An der Hauptversammlung wird die Entschädigung des Oberturners auf 100 Franken festgesetzt. Im Jahresprogramm wird der Besuch des Eidg. Turnfestes und die Durchführung der traditionellen Turnervorstellung erwähnt. Der Verein bestellt Turnhosen, welche den Mitgliedern zum Selbstkostenpreis abgegeben werden, finanziell schwächer gestellte Mitglieder erhalten einen Zustupf.
23. März 1919
    * Damenriege *
An der Hauptversammlung wird beschlossen, die Gründung einer Damenriege vorzubereiten, welche dem Turnverein angegliedert würde. Der Vorstand wird von den Monatsbeiträgen befreit.
27. Jan. 1920
    * Turbulente Hauptversammlung *
Der Oberturner demissioniert, ist aber bereit sein Amt weiterzuführen, wenn der Präsident sofort zurücktritt. Dieser demissioniert „zum Wohle des Vereins“. Der anwesenden Mitglieder wiederum lehnen die Demission des Präsidenten sowohl auch die des Oberturners mit 8:7 Stimmen ab. Die anschliessende Diskussion überforderte den Protokollführer – jedenfalls wurde die ganze Angelegenheit auf die nächste Monatsversammlung verschoben. Alles klar! Ein Maskenball wird zum erstenmal organisiert.
11. März 1920
    * Anpumpen der Burgergemeinde *
Einstimmig wird beschlossen, dass der Monatsbeitrag nicht erhöht wird, aber dafür die Burgergemeinde um 100 Franken „angepumpt“ wird. Das Programm der jährlichen Turnervorstellung sieht wie folgt aus:
I.     Orchester mit Eröffnungsmarsch
II.     Freiübungen
III.     Stabübungen
IV.     Geräteturnen
V.     Sektion, Pferd
VI.     Einzel, Pferd
VII.     Einzel, Reck
VIII.     Schleiertanz
IX.     Kunstturnerreigen
X.     Pyramiden
XI.     Schlussbild
04. Feb. 1922
    * Der liebe Wein *
Auszug aus dem Protokoll: O. Born fragt an, was mit den 20 Liter Wein passiert sei, welche an der Vorstellung beschlossen wurden. Hierauf folgte eine hitzige Diskussion, welche wegen einem solchen Durcheinander unmöglich notiert werden konnte. Zum Schluss wird beschossen, noch 4 Liter Wein auf Kosten des Vereins zu trinken!!!
       
Die späten 20er, 30er und 40er Jahre
Leider sind die Dokumentationen über diese Zeit dem Turnverein nur bruchstückhaft erhalten geblieben. Immerhin können aus dem Festführer vom 75-jährigen Jubiläum einige Eckdaten entnommen werden.
1926   Durchführung des Bezirksturnfestes
1927   Das Gründungsjahr des Damenturnvereins. Ab diesem Datum wurden oft gemeinsam Gartenfeste und Turnervorstellungen durchgeführt.
1929   Erfolgten erste Versuche eine Jugendriege zu gründen.
1944   Die Männerriege als Untersektion wird ins Leben gerufen.
1945   Die Knaben- Jugendriege wird definitiv gegründet.
1946   Durchführung des Oberaaurgauischen Schwingfestes.
 
50er, 60er und 70er Jahre
Eine Schaar fleissiger Turner fand sich in den Fünfzigerjahren jeweils am Dienstag und Freitag im Hotel Löwen zusammen. Hinten im Garteroberaum unter der Bühne wurde kurz die Dorfneuheiten ausgetauscht. Dann hiess es unter den strengen Anordnungen des Oberturners Antreten zum Training. Nach einigen Aufwärmrunden holte man meistens Barren und Pferd hinter den Bühnenvorhängen hervor. Das regelmässige Geräteturnen war fester Bestandteil der Übungsstunden. Körperschule und leichtathletische Disziplinen konnten in den verfügbaren Räumlichkeiten etwas weniger zum Zug kommen.
Je nach Jahreszeit änderten die Programmschwerpunkte. Spätsommer und Herbst standen immer im Zeichen der Abendunterhaltung. Wenn die Verantwortlichen mit dem Damenturnverein und manchmal auch mit der Männerriege den unterhaltsamen und den turnerischen Teil geplant hatten, scheute niemand Anstrengungen um den Anlass erfolgreich über die Bretter gehen zu lassen. In etwas mehr zurückliegenden Zeiten wurde auch oft Theater gespielt – später fanden Turnerrevues mehr Anklang.
Am Jahresanfang waren fleissige Hände für viele Stunden Dekorationsarbeiten gefragt. Der Turnermaskenball hatte schliesslich weitherum einen grossen Bekanntheitsgrad, ebenso beliebt waren die jeweils engagierten grossen Tanzorchester. Die unentwegten Fasnächtlerinnen vom Damenturnverein verschönerten manchen Maskenball in ihren selbst genähten, mottogerechten Kostümen.
Gegen Frühling hin drängte es die Sportler hinaus ins Freie – sei es für Lauftrainings oder Leichtathletik gewesen. Heutige Senioren investierten viel Freizeit für die Betreuung der Jugendriege und des Vorunterrichts, dem Vorläufer des heutigen Jugend und Sport-Programmes.
Die Fünfzigerjahre waren gekennzeichnet durch unumgänglich grosse, auch körperliche Anstrengungen. Wie oft war man doch froh, die schweren Turngeräte mit dem Wägeli des Bahnhofs auf den Schulhausplatz transportieren zu können. Einen Parallelbarren vom Sonnensaal in den Schulhausgang zu befördern, kostete schon ein paar Schweisstropfen. Transporter und Personenwagen waren in dieser Epoche noch äusserst rar. Markantes Ereignis in diesem Zeitfenster war das Eidg. Turnfest 1959 in Basel – Oberturner Willi Kaser kam mit einem sehr erfolgreichen Verein ins Dorf zurück. Der Grossanlass selbst fand wegen Ausschreitungen von übermütigen Turnern Kritik in der Presse, wie etwa „schwarze Wolken über dem ETV...“
Sechziger Jahre – gute Aussichten! Im Dorf hat sehr fortschrittliches Denken Platz gegriffen – neue Zeiten sind angebrochen. Viele, viele Diskussionen und Meinungen haben die Einwohner beschäftigt. Die Pläne für eine neue Sekundarschule und die erste Turnhalle wurden realisiert. Zum ersten mal als Sportler in der eigenen Turnhalle? Die Gefühle sind fast nicht beschreibbar: was man da alles tun kann, wie viel Geräte da sind, wie gross die Hallen sind und, und....!!! Ein ebenso überwältigendes Gefühl kam auf, als wenig später auch noch der Sportplatz bereitstand. Beflügelt durch die Neuigkeiten gelang es, mit der Durchführung eines kantonalen Kunstturnertages beauftragt zu werden. Die ausgezeichneten Übungsmöglichkeiten liessen den Verein weiter gut gedeihen. So holten sich die Turner 1963 in Luzern einen weiteren Lorbeer – dieses mal unter Oberturner Walter Kaser. Ein Kantonalturnfest verdient ebenfalls Erwähnung – es war 1967 in Bern. Im Übergang zu den siebziger Jahren begann etwa hier die musikalisch unterstützte Sportgymnastik und fand in kurzer Zeit gewaltige Verbreitung. Im Turnverein war dies die Domäne von Oberturner Max Zaugg – so manchem Wettkampf, z. B. Eidg. Turnfeste 1972 in Aarau und 1978 in Genf gab er dadurch sein besonderes Gepräge und holte mit dem Verein ausgezeichnete Resultate.
 
Die jüngere Vergangenheit bis zu Gegenwart
Der Turnverein durfte 1974 sein 75-jähriges Bestehen feiern. Die Jubiläumsfeierlichkeiten standen damals ganz im Zeichen der Einweihung der neuen Vereinsfahne. Daneben wurde an einem Unterhaltungsabend zusammen mit der Männerriege, dem Damenturnverein und der Mädchen- und Jugendriege der Verein dem Dorf präsentiert. Ein interkantonales Korbballturnier und die erstmalige Durchführung des Schülerschnelllaufes rundeten die Feierlichkeiten ab. Der Schülerschnelllauf ist heute noch fester Bestandteil des Jahresprogrammes und ist vor allem bei den jüngeren Jahrgängen sehr beliebt.
Unter dem Leiter Willi Kaser begann die Jugend mit dem Korbballspiel, welches im Verlauf der Zeit eine immer dominantere Stellung im Verein einnahm und mit welchem auch einige grosse Erfolge erzielt wurden. In der Folge wurde der Turnverein mehrmals Kantonalmeister, Verbandsmeister und im Winter Hallenmeister. Die Spieler überzeugten mit einem unermüdlichen Trainingsfleiss, welcher den Grundstein zum Erfolg bildete. Leider wurde dem Turnverein Niederbipp der Aufstieg in eine höhere nationale Liga verwehrt, zweimal fehlte an den Aufstiegsspielen zur Nationalliga B das notwendige Quentchen Glück und der Verein wurde in den Halbfinals im Penaltyschiessen aus dem Rennen geworfen. Die Junioren standen damals den Aktiven nicht nach und wurden unter der Leitung von Christian Müller 1984 Juniorenschweizermeister.
Heute macht der Verein im Bereich des Korbballspiels eine Phase des Aufbaus durch. Die jungen Spieler sind sehr talentiert, wenn sie auch noch den „Biss“ entwickeln, welchen die älteren Spieler hatten, können wir in kurzer Zeit schon über eine starke Mannschaft verfügen.
Beim Turnen allgemein musste mit dem Rücktritt des langjährigen Oberturners Max Zaugg eine grosse Lücke gefüllt werden. In der Folge wurde das Amt des Oberturners auf mehreren Schultern verteilt. Die nachfolgenden Oberturner und Leiter waren durchwegs gut ausgebildet und motiviert. Sie konnten diese Motivation auch auf die Aktiven übertragen, so dass nach wie vor gute Leistungen an den Turnfesten erzielt wurden. Viele Oberturner- und Leiterwechsel bewirkten aber, dass das Sektionsturnen gegenüber dem Korbball stagnierte und ein langfristiger Aufbau fehlte. Durch die Bildung eines Technischen Komitees im Jubiläumsjahr 1999, unter der Leitung von Christoph Borer, soll die langfristige Konstanz wieder hergestellt werden und dem Turnverein mehr Vielseitigkeit zurückgegeben werden.
Mit dem Bau der Turnhalle Doktorsträssli und dem dazugehörenden Sportplatz bekam der Turnverein in den sechziger Jahren endlich professionelle Trainingsmöglichkeiten, welche auch gut und fleissig genutzt werden. Der Sportplatz wurde 1982 saniert und die Aussenanlagen wurden modernisiert. Leider ist der Unterbau des Sportplatzes nicht ideal, so dass er von Zeit zu Zeit übermässig gepflegt werden muss, was zu längeren Platzsperren führt. Anfangs der achziger Jahre wurde mit der Planung einer Mehrfachturnhalle begonnen, wobei die Sportvereine von Anfang an aktiv einbezogen wurden. 1995 wurde dann der Öffentlichkeit die Sporthalle Lehnflue, eine 3-fach Halle, übergeben. Da noch keine Aussenanlagen bei der Sporthalle bestehen, turnt der Turnverein im Sommerhalbjahr auf dem Sportplatz bei der alten Halle. Im Winter benützen wir die grosszügigen Platzverhältnisse in der neuen Sporthalle.
 
Maskenball
Die Mitglieder des Turnvereins sind und waren irgendwie fasnachtsverrückt. Bereits um 1920 begann der Turnverein mit der Durchführung des Maskenballes, welcher von einem eigens gegründeten Ballkomitee organisiert wurde. Der Anlass entwickelte sich gut und wurde zu einem vielbeachteten Dorfereignis. In der Regel wurde der Maskenball im Hotel Löwen durchgeführt. Die Tatsache, dass der Turnverein nur als Mieter auftrat und so auf das Wohlwollen des jeweiligen Wirtes angewiesen war, sorgte oftmals für ein Missverhältnis, zwischen Aufwand und Ertrag. Mit dem Niedergang des Löwen wurden die Verhältnisse immer chaotischer. Einmal passierte es, dass der Wirt kein Servicepersonal organisiert hatte und die Turner erst vor der Türöffnung davon erfuhren. Sie mussten dann Ihre Frauen und Freundinnen, welche zum Teil schon im Kostüm steckten, zu Hause abholen und diese durften, statt sich zu amüsieren, servieren.
Mit dem Bau des neuen Mehrzweckgebäudes Räberhus, kamen wieder geordnete Verhältnisse in den Maskenball. Der Turnverein wurde dafür belohnt, dass er auch unter misslichen Bedingungen an seinem Maskenball festgehalten hat. Was jedes Jahr immer wieder von allen Vereinsmitgliedern einen grossen Arbeitsaufwand bedeutet.
 
Unterhaltungsabende
Die Unterhaltungsabende des Turnvereins waren und sind ein vielbesuchter Anlass. Entstanden aus den Turnervorstellungen, welche früher alljährlich durchgeführt wurden, entwickelten sie sich zu einer vielseitigen tänzerischen, turnerischen und schauspielerischen Unterhaltung. In der jüngeren Zeit finden sie nur noch unregelmässig statt. Das heisst, wenn der Vorstand des Turnvereins sich dem Drängen des Damenturnvereins nicht mehr erwehren kann, wird in Zusammenarbeit mit dem Damenturnverein, dem Frauenturnverein und der Männerriege ein interessanter Unterhaltungsabend kreiert und durchgeführt.

Neben dem Turnen beteiligt sich der Verein auch aktiv am Dorfgeschehen. So schreckt man nicht vor grösseren Anlässen zurück. Zusammen mit dem Schwingklub organisierten wir das kantonale Schwingfest 1994, welches dank dem Einsatz vieler Vereine und der Dorfbevölkerung ein sehr grosser Erfolg wurde. Bei Gewerbeausstellungen, 1. AugustFeiern oder Orgelbasar, der Turnverein war und ist immer bereit seinen Anteil zu leisten.
 
Das Jahresprogramm sieht normalerweise so aus:
- Maskenball
- Turnfahrt
- Schülerschnelllauf
- Besuch eines Turnfestes
- Verbandsspieltag
- Korbball kantonale Liga und Wintermeisterschaft
- Vereinsmeisterschaft
- Vereinsreise
- Skiausflug
- Schlussturnen und Schlusshöck

Man sieht also der Turnverein Niederbipp bietet allen etwas, geselliges Zusammensein ebenso wie trainingsintensive Turnlektionen.